Fiat Abarth 124 Rally Treffen 2.0
Lange hat es gedauert, bis endlich das 2. Fiat Abarth 124 Rally Treffen vor der Tür stand, ein Jahr mussten wir
darauf warten, aber nun war es endlich so weit. Diesmal haben wir uns vom 26. bis 28. Juli 2013 im Steigerwald
getroffen. Der Austragungsort stand für mich schon nach dem letzten Treffen fest, denn wie kann man den Auftakt
überhaupt toppen, wenn nicht mit dem Besuch der Abarth Sammlung von Leo Aumüller, und nach Rücksprache
durften wir kommen.
Die Anreise erfolgte im Abarth-Sandwich (rot/weiß/rot) von Bergisch
Gladbach bis Olpe via Autobahn und ab da nur noch auf der Land-
straße.
Gegen 16:00 Uhr kamen wir in Schönbrunn an, und haben auf dem
Parkplatz vom Autohaus Aumüller einen blauen CSA samt Piloten
getroffen, die dort auf uns gewartet haben.
Leo Aumüller war zu dem Zeitpunkt mit den Vorbereitungen für den
Samstag beschäftig, so dass wir seinem Bruder Helmut einen Besuch
abstatteten, und uns schon mal seinen Fuhrpark angeguckt haben.
Zu sechst bzw. zu siebt waren sie nun schon, aber das sollte noch
lange nicht alles sein...
Bevor wir uns dann um 17:30 Uhr auf den Weg zum Schloss gemacht
haben, hörten wir noch etwas, was uns allen sehr gefallen hat, und
zwar den sound eines Fiat Abarth 2000 OT America Coupe.
Leo Aumüller gönnte diesem Schätzchen noch etwas Auslauf... wie
auch wir unseren CSA, denn wir nahmen schon den für Samstag
geplanten, 3. Streckenabschnitt, über Schönbrunn und Ampferbach
bis nach Pommersfelden.
Kurvige Sträßchen, bergauf und bergab, es war klasse.
Endlich am Schloss angekommen, stieg die Freude umso mehr, denn
da waren sie, die anderen CSA, die von weiter her kamen. Die weiteste
Anreise hatten wohl Henk und Meily aus den Niederlanden mit 650 KM.
11 Stück standen nun samt Besatzung auf dem historischen Grund von Schloss Weißenstein, und es ging weiter
mit den Begrüßungen und den strahlenden Gesichtern - Gegrinse vom linken bis zum rechten Ohr. 2 weitere folgten
kurz auf uns und der 14. kam pünktlich zum Diner am Freitagabend.
Es gab jetzt nur noch eins zu tun, und zwar auf der Bestuhlung im
Ehrenhof platzzunehmen, denn wir alle hatten hunger und durst. Das
Buffet ließ keine Wünsche offen, dazu Wein und Weißbier, angenehme
Gespräche über altes Blech und sonstige Themen - es fehlte nichts.
Die Zeit verging mal wieder viel zu schnell, und so gingen die Ersten
leider schon gegen 23:00 Uhr zu Bett um für den Samstag fit zu sein.
Eigentlich hätte man sich gerne noch ellenlang unterhalten, aber so
war auch für die letzten um kurz nach Mitternacht Feierabend, denn im
Ehrenhof fanden noch Vorbereitungen für eine Hochzeit statt.
Der Samstagmorgen begann um 07:30 Uhr, als die Ersten schon ihre
CSA gewaschen haben und ging dann ins Frühstück über.
Gegen 10:00 Uhr kamen die restlichen 8 CSA am Schloss an, so dass
die Ausfahrt beginnen konnte.
Unter den 8 waren dann auch Leo &Hedwig Aumüller und Stefan &
Margarete Kellermann, ohne die das Treffen wohl unmöglich gewesen
wäre, denn Stefan hat die von mir via Google Earth ausgeklügelte
Strecke auf Kilometer und Richtigkeit geprüft, und Leo Aumüller hat
für uns seine Tore geöffnet.
In den Gesichtern sah ich so langsam Fragezeichen, die gerne wissen
wollten, wann es losgeht, und so drückte ich die Hupe meines CSA und
rief „Abfahrt!“ Florian verstand zuerst „Abarth“ ;-) – verständlich bei
der Atmosphäre -, aber ich sagte dann nochmal Abfahrt und alle gingen
auf die Reise.
Die Strecke führte uns 140 Kilometer durch Mittelfranken, Oberfranken und Unterfranken. Wir führen über kleine
Sträßchen, auf langen geschlängelten Geraden, rauf und runter durch den Steigerwald - die Waldpassagen waren
einfach genial. Wir konnten unsere CSA richtig fliegen lassen.
Die ersten 90 Kilometer führten uns über Höchstadt, Schwarzenbach,
Dachsbach, Baudenbach, Burghaslach & Geiselwind bis nach Ebrach.
Man könnte meinen, ich hätte vorher sämtliche Straßen sperren lassen,
da uns wirklich so gut wie kein Verkehr begegnete, und das an einem
Samstagvormittag im Sommer, aber dem war nicht der Fall.
Das Rauf und Runter und die leicht geschlängelten Straßen im
Steigerwald lassen sich einfach nur traumhaft fahren.
Zur Mittagsrast waren wieder alle versammelt und begeistert.
Grinsebacken noch und nöcher, aber dann ging es doch in den
Biergarten um etwas zu relaxen.
Nach etwas längerer Pause als geplant, ging es dann auf den 2. Streckenabschnitt, der uns endlich nach
Schönbrunn brachte, aber vorher ging es wieder durch den Steigerwald, rauf und runter, richtig toll.
Auch diese 30 Kilometer über Rauhenebrach, Fabrikschleichach, Dankenfeld, Trabelsdorf und Lisberg hatten es in
sich, einfach genial, wenn ich jetzt wieder daran denke. Leo Aumüller hat es geschafft vor uns dort zu sein, weil er
noch Vorbereitungen treffen wollte, aber viel Zeit hatte er nicht, denn er fragte, als wir dort ankamen, ob wir geflogen
wären, und ja das sind, geflogen durch den Steigerwald.
Gegen 15:00 Uhr begann Leo Aumüller mit der Führung durch sein Autohaus, und alle lauschten seinen Worten
und hingen nur so an seinen Lippen. Es ist einfach nur Wahnsinn, was er so alles zu erzählen hat.
Er begann mit dem giftgrünen 1300er Scorpione SS, schwenkte dann zu einer MV-Agusta, auf deren Tank ein
Aufkleber ist, der viele Sterne ziert, von denen jeder für einen Renn-Sieg steht.
Es folgten die Dinos, 246 GT und 246 GTS, bevor er auf den kleinen
A112, sowie den Lancia Delta, seinen Fiat 131 Abarth & den seltenen
Lancia 037 zu sprechen kam.
Nicht zu vergessen, der orangene Lancia Stratos.
Wir gingen ein paar Stufen hinauf, wo ein Abarth Monoposto, 3 Fiat
Balilla Sport Spider und ein kleiner cremefarbener Fiat standen,
dessen Karosserie keine Türen hat, sondern tief ausgeschnitten ist.
Leo Aumüller erklärte uns, warum es 3 Fiat Balilla Sport Spider sind -
natürlich für jede Tochter einen ;-) und der cremefarbene, das war in
seiner Jugend einer seiner liebsten, weil der Wagen keine Türen hat,
und man mal so eben reinspringen könne.
Jetzt ging es weiter in Richtung seiner eigentlichen Werkstatt, denn
bisher waren wir ja „nur“ in den Ausstellungsräumen, und so kamen
wir an einem blauen 1000er Simca Abarth vorbei, den ich zuletzt vor 5
Jahren beim Internationalen Abarth Treffen von Michel Pont gesehen
habe, und auch am Lieblingsauto seiner Frau.
Es handelt sich dabei um einem dunkelblauen 1600er Abarth Allemano
Spider mit beiger Ausstattung und beigem Verdeck - ein wirklicher
Traumwagen.
In der Werkstatt fielen meine Augen dann, wen wundert es, zuerst auf
den weißen CSA, mit dem Herr Aumüller wenige Stunden zuvor noch
mit durch den Steigerwald gefahren ist. Mittlerweile stand dieser auf
einer Hebebühne, so dass der weiße Unterboden sichtbar wurde.
Desweiteren standen dort auch 2 Fiat Multipla Busse. Der eine schon fertig und der andere wartet noch auf den
Zusammenbau. Wer jetzt denkt, das war es schon, der irrt, denn nach dem wir noch ein paar Getränke zur
Erfrischung zu uns nehmen konnten, die freundlicherweise Helmut Aumüller gesponsert hat, ging es zu Fuß zu
Herrn Aumüller nachhause, wo sich der 2. Teil seiner Sammlung befindet.
In der Einfahrt stand der kleine 595, mit dem er zuvor raufgefahren ist, und daneben ein Bialbero und das extrem
rare Fiat 2000 OT America Coupe, mein absolutes Lieblingsstück aus seiner Sammlung. Er hat allen dann sämtliche
Details über die Fahrzeuge erzählt, was wirklich interessant war, vor allem wie er zu dem 2000 OT und dessen Motor
gekommen ist.
Als er nun die Tore zur Piazza Carlo Abarth geöffnet hat, kamen wir
aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Da standen Sie in gelb, rot, weiß,
dunkelblau & schwarz, Autos die Renngeschichte geschrieben haben,
verschiedene Bialberos, das Lufthansa Coupe, drei 1000 TCR - Serie 1,
2 & 3, Abarth 2,0 Liter & 3,0 Liter Rennwagen und, und, und...
Nicht zu vergessen vier Fiat Dino - 2,0 L Coupe, 2,0 L Spider, 2,4 L
Spider und 2,4 L Coupe und Unmengen von Ersatzteilen und Pokalen.
Gegen 17:00 Uhr endet die schöne Zeit in der Piazza Carlo Abarth, und
wie hat mir Erich geschrieben, er kann Leos Sammlung immer noch
nicht verarbeiten ;-)
Einfach eine beeindruckende und unglaubliche Lebensgeschichte.
Wir gingen zurück zum Autohaus Aumüller, und machten uns auf die
restlichen 20 Kilometer zurück zum Schloss.
Auch hier wieder geschlängelte Sträßchen, rauf und runter bis zum
Schloss. Man könnte fast das Gefühl bekommen der ganze Steigerwald
bestünde aus einem geschlängelten auf und ab ;-)
Meinen Beifahrer habe ich am Schloss entlassen und bin noch mit 3
CSA zu einem Cafe, das nur wenige Kilometer vom Schloss weg liegt,
gefahren.
Um kurz vor 19:00 Uhr brachen wir auf, denn das Diner stand schon in
den Startlöchern, und wir wollten ja nicht zu spät kommen.
Einige Teilnehmer saßen schon im Barocksaal, zu denen wir dann auch stießen, bevor die Abendveranstaltung
begann. Da wir alle Menüs vorbestellt hatten, mussten wir auch gar nicht lange darauf warten, und bestellten
lediglich die Getränke.
Bevor die Menüs aufgetischt wurden, ging Helmut Aumüller noch durch die Reihen und bat um eine kleine Spende
für meine Organisation des Treffens. Das hat mich innerlich schon sehr gerührt, weil ich damit gar nicht gerechnet
habe, und es hat mich deshalb umso mehr gefreut.
Da es im Barocksaal sehr warm war, zogen alle nach und nach in den
Ehrenhof um, und so saßen wir wieder da, wie am Abend zuvor, eben
Open Air.
Der Clou des Samstagabends war dann wohl das klassische Konzert
des Collegium Musicum, bei dem unter anderem Stücke zu Ehren des
vor 200 Jahren geborenen Giuseppe Verdi gespielt wurden.
Das einzige was jetzt noch fehlte, wäre ein Feuerwerk gewesen, und
auch das gab es natürlich noch, genau wie beim 1. CSA-Treffen am
Bodensee.
Ich befürchtete zuerst, dass ein Barock-Feuerwerk langweilig wäre, weil
ich es mir auch zuvor im Netz angesehen habe, aber es war toll!
Einige von uns haben sich dann Stühle genommen, und haben sich
weiter in Richtung Schloss in den Ehrenhof gesetzt, um das Feuerwerk
vollends zu genießen.
Unter anderen saß Erich dann neben mir und sagte: „Sebastian, wie
machst Du das nur immer mit dem Feuerwerk?“ woraufhin ich meinte:
„Das ist alles eine Frage der Organisation.“
Als das Feuerwerk und das Konzert vorbei waren widmeten wir uns
wieder dem Wein und ich konnte ein paar Leuten, mit einer Flasche
des 2009er Wein vom Internationalen Abarth Treffen bei Michel Pont,
schon Geschmack auf das 3. Fiat Abarth 124 Rally Treffen machen,
dass ich gerne in 2014 mit dem Internationalen Abarth Treffen bei
Michel Pont in Frankreich auf seinem Schloss kombinieren möchte.
Dieser Ausspruch scheint schnell die Runde gemacht zu haben, denn schon jetzt heißt es: „Die nächste Einladung
wurde bereits für 2014 in Frankreich ausgesprochen und auch angenommen“. Ich kümmere mich selbstverständlich
wieder gerne darum, es allen schmackhaft zu machen.
So langsam lichteten sich dann die Reihen, und gegen 01:30 Uhr war die Show vorbei. Nur die Hochzeitsgesellschaft
rockte das Schloss noch mit Hits wie „Summer of 69“…
Am Sonntagmorgen hieß es dann leider Abschied nehmen… Der Abschied war genauso herzlich wie die Begrüßung,
nur eben nicht ganz so schön, weil dieses unglaubliche, fantastische und eigentlich nicht beschreibbare Treffen
vorbei gegangen ist.
Vielen Dank an alle, die mit Ihrer Anwesenheit zum Erfolg beigetragen haben. Ohne Euch hätte ich es nie geschafft,
Ihr habt das Treffen unvergesslich gemacht.
Ich hoffe wir sehen uns im Juni 2014 bei Michel Pont.
Sebastian
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