Bodensee 2012 | Steigerwald 2013 | Savigny-lès-Beaune 2014

RARI oder Sebastian rief und 20 kamen!

VRRRROOOOOOOOOMMMMMMM, BRABAMMBAMMBAMMM, VROOOOOOO.....

(Aus: Jean Graton, Michel Vaillant)

  Endlich war es soweit: Das erste internationale CSA Treffen findet dieses Wochenende am Bodensee statt. Ver-
  anstaltet – unter kräftiger Mithilfe von Frank und Diana, den dortigen Regional Vertretern im CSA Register - von
  Sebastian Zeitz. Klar, dass wir DA dabei sein müssen!

  Freitag, 17.08.2012 um kurz vor eins bei uns in München:

  Wir und die Autos sind startbereit. Bombenwetter, die Vorhersage ist
  grandios, Gudruns Erkältung am Abklingen, meine (ein Familienerb-
  stück) hat gerade den Höhepunkt hinter sich (Rotz, Schnief, Hust…).

  Hansi Baumgartner ist mit unserem „alten Haudegen“, der die meisten
  seiner Kilometer auf unseren Reisen in Gefilden südlich vom Brenner-
  pass auf die Uhr bekommen hat, dabei. Wir nehmen den blauen.

  Seine erste größere Ausfahrt. Bisher kennt der nur Oberbayern rund
  um den Starnberger See. Mal sehen, wie der sich macht. Bin ein bissel
  misstrauisch.

  Wir genießen eine entspannte und schöne Anfahrt via A96, Wangen,
  durch die Büsche südlich an Ravensburg vorbei und über Meersburg am Seeufer entlang nach Ludwigshafen am
  Bodensee. Ich merke: der „Blaue“ hat Feuer, je weiter wir kommen, desto giftiger wird der. Macht tierisch Spaß!

  Als wir am Seehotel Adler ankommen (klasse Hotel, direkt am See), stehen bereits 3 Fahrzeuge aus der Schweiz
  auf dem Parkplatz und die Regional Vertreter kamen auch gerade an.

  Großes hallo, erste Gespräche, nach und nach trudeln sie ein. Man hört sie, man riecht sie… Einer nach dem
  anderen, ein Anblick sag ich Euch! Der helle Wahnsinn! Überall breites Grinsen auf den Gesichtern! Zürich, Bern,
  Köln, Aargau, Bamberg, Traunstein, nur um ein paar zu nennen. Der Preis für die weiteste Anreise geht, glaub ich,
  nach Osnabrück!

  Wir genießen bei Spitzenwetter direkt am See ein richtig gutes Abendessen mit unendlichen Benzin- und sonstigen
  Gesprächen. Der Abend wird erst durch den Kellner, der gegen 01:30 Uhr Feierabend machen will, beendet.

  Am nächsten Morgen geht’s zu einer für die Nachtschwärmer ver-
  träglichen Zeit los. Frank hat eine traumhafte Ausfahrt „erfahren“ die
  von Sebastian in ein erstklassiges Roadbook inklusive Blitzertipps
  zusammengefasst wurde. Chapeau den beiden!

  Kann sich einer vorstellen, was da los ist, wenn 16 CSA losfahren?

  VRRRROOOOOOOOOMMMMMMM,
  BRABAMMBAMMBAMMM, VROOOOOOO.....

  Genau: Da schmeißt Dich weg, so geil ist das! Via Singen (Besuch beim
  Autosalon, deren Angebot hat in Sachen Qualität eindeutig zugelegt)
  über kurvenreiche Nebenstraßen durch herrliche Landschaft (inklusive
  Panoramablick, gar nicht gut, wenn den der Fahrer auch genießen will…) zur Brauerei Rothaus mitten im Wald.

  VRRRROOOOOOOOOMMMMMMM, BRABAMMBAMMBAMMM, VROOOOOOO.....

  Im angeschlossenen Biergarten hatten wir Zeit für Erholung (wovon
  eigentlich?), Getränk und Gespräch, während unsere Fahrzeuge auf
  dem Parkplatz versuchten, abzukühlen.

  Ein Parkplatz, voll mit 18 (zwei waren noch dazu gestoßen) CSA in   weißrotblauschwarz. Da brichst ab!

  Fotosession mit extra farblich sortiertem Fuhrpark, ich spar’s mir,   kann sich jeder selber ausmalen, was da geboten war... Es war wie im
  Märchen.

  Und weiter ging’s am Schluchsee entlang zum Titisee, am Feldberg
  vorbei und wieder über Kurvengeschlängel retour

  VRRRROOOOOOOOOMMMMMMM, BRABAMMBAMMBAMMM, VROOOOOOO.....

  nach Ludwigshafen. Keine Probleme und keine Ausfälle; eh klar, sind
  doch Abarth Spider...

  Verschwitzt (wir hätten unser Hardtop vielleicht doch in der Tiefgarage
  stehen lassen sollen) und glücklich sind wir gegen 17:00 Uhr wieder
  im Hotel angekommen.

  Apropos: kann sich jemand eine Tiefgarage komplett voll mit Abarth
  Spidern vorstellen? Hier gab es das!

  Nun begab es sich, dass zeitgleich zum Abarth rally Treffen das   jährliche „Häfler“ Fest auf der Parkanlage vor und neben dem Hotel   stattfand.


  Das ist ein grandioses regionales Oldtimertreffen, rund rum ein paar   hundert Oldtimer, vom Goggo bis zum 1936er Mercedes 500 K mit   einmaligem Coupé-Aufbau (um mal so die Spannweite der Fahrzeuge   zu illustrieren).

  Unglaublich viel Flair, bunt gemischtes Publikum, verschiedenste   kulinarische Angebote (Gummibärle, Baumkuchen bis hin zum   kompletten (!) Ochsen am Spieß. Letzterer war gegen Abend nur noch   rudimentär vorhanden), kleine Stände mit Krimskrams und Live Musik   (bis nachts um 3!). Gekrönt wurde das Ganze um halb Elf durch ein   fulminantes Feuerwerk.

  Auf unserer Hotelterrasse hatten wir da einen Logenplatz! Nächstes   Jahr werden wir da – auch ohne Abarth Treffen - hinfahren!

  Nach einem weiteren höchst vergnüglichen Abend voller Gespräche   und abarthigem Wein fallen wir gegen halb Eins ins Bett und schlafen   trotz der Live Band vorm Fenster schnell ein.

  Ein reichhaltiges Frühstück auf der noch kühlen Terrasse am See   bringt die noch verschlafenen Lebensgeister wieder in Schwung.

  Die ersten müssen schon weg, der Rest versammelt sich zum   Abschiedsfoto um Sebastians Auto. Das hatte er malerisch auf der   Wiese am Ufer geparkt. Was für ein Bild, einfach klasse.

  VRRRROOOOOOOOOMMMMMMM,   BRABAMMBAMMBAMMM, VROOOOOOO.....

  Nun hieß es Abschied nehmen.

  Nur Hans, Ernst & Erich (eine weitere CSA Besatzung aus München),   Frank & Diana und wir sind noch dageblieben, um das „Häfler Seefest“   am Bodensee ausgiebiger zu besuchen.

  Gestern war einfach die Zeit zu kurz gewesen.

  Wegen der fortgeschritten Zeit beschlossen wir, nun doch nicht am   Alpenkamm entlang via Immenstadt und Füssen Richtung Heimat zu   fahren, sondern den Anreiseweg via A96, Wangen, an Ravensburg   vorbei, über Meersburg bis nach Ludwigshafen am Bodensee einfach   retour zu nehmen.

  Ab hier wird’s tragikomisch…

  Hans und wir sind schon mal losgefahren, Sprit bunkern. Der 3. CSA kommt nicht. Wir fahren erst mal raus aus   Ludwigshafen und versuchen den Frank anzurufen. Nix. Kurz drauf der Rückruf: die Glückspilze haben den Auto-
  schlüssel im Kofferraum eingesperrt. Sch…

  Wir drehen um, vielleicht passt ja ein Schlüssel von uns? Man kennt sie ja, die sicheren und hochwertigen Schließ-
  anlagen Marke Fiat. Kaum kurz vor „Zurück“ die Entwarnung: Kofferraum mit Hilfe eines Schraubendrehers geöffnet.   Schloss geht sogar noch. Bingo! Kurz gewartet und ab die Post. Herrliche Fahrt in umgekehrter Richtung und rauf   auf die A96.

  Kurz vor dem Kreuz Memmingen wird’s zäh, stockender Verkehr. Wir fahren auf den zufällig am Stauende liegenden   Parkplatz. „Näschen pudern“. Da draußen wird’s immer übler… egal, wir fahren weiter.

  Wir zuerst, dann der Hans und dann der 3. CSA. Ca. 10 min später und 300 m weiter wird der Abstand zwischen   Hans & Nummer 3 verdächtig groß… Rechts raus, die beiden da hinten springen aus dem Auto und schieben auf den   Pannenstreifen.

  Oh, Mann… Motor wegen Hitzestau ausgegangen und damit es wirklich Spaß macht, hat die Batterie beleidigt den   Dienst quittiert. Hatte mir nicht erst vorhin der Ernst begeistert die Zuverlässigkeit dieses technischen Wunderwerks   von Batterie beschrieben (springt nach dem Winter ohne Nachladen sofort an…)? Kein Mucks mehr von vorne.

  OK, Hans rangiert daneben, 2 CSA nebeneinander auf dem Pannenstreifen, 5 Leutchen springen rum & versuchen’s   mit Starthilfekabeln. Eine Ewigkeit später Vroospotzspotzspotzoooommmm. Er läuft, nix wie weiter. Nur geht   inzwischen auf der BAB fast gar nix mehr. Wir hatten das nicht bemerkt und einigen Autobesatzungen in ihren   mistigenmodernenklimagekühlten 08/15 Karren einigen Slapstick bei gefühlten 45° im Schatten geboten.

  Also wieder eingespurt, der Havarist als erster, ca. 10 min später und ca. 500 m weiter… ich spar es mir, Ihr könnt
  es Euch eh vorstellen… Drei Abschleppfahrzeuge drängen sich mit Getöse durch den Stau.

  Na gut, er läuft wieder, wir spuren ein, der Havarist als erster, ca. 10 min später und ca. 500 m weiter… ich spar es   mir, Ihr könnt es Euch eh vorstellen…

  Während ich mithelfe, hält die Gudrun unser Auto vom Beifahrersitz aus via Handgas bei Laune. Dem wird’s trotz
  zusätzlicher Lüfterschaltung langsam auch zu warm. (Randbemerkung: eine Schaltung, die den Kühlerlüfter ohne
  den Thermostaten manuell zuschalten lässt, kann in so einer Situation lebenswichtig sein weil so der Motor und vor   Allem die Vergaser ständig gekühlt werden…, wie gesagt: kann, muss aber nicht…)

  Na gut, er läuft wieder, wir spuren ein, der Havarist als erster, ca. 10 min später und ca.700 m weiter… ich spar es   mir, Ihr könnt es Euch eh vorstellen…

  Jetzt stehen wir genau im Beginn der Baustelle/Engstelle, zwei Spuren auf eine schmale, auf dem Pannenstreifen 2   CSA nebeneinander, ein bissel eng.

  Mein blauer zeigt mir deutlich sein Missfallen, Spotzspotzspotzvrooappppspotzgrummel. Jetzt muss er wegen der   Platzverhältnisse - und wo zum Teufel ist der Hans - auch noch zum Fremdstarten herhalten. Der Hans? Der steht   kurz hinter uns mitten auf der BAB & wirkt ein wenig, hm, sagen wir aus der Ruhe. Unser alter Kämpe ist aus-
  gegangen und weigert sich anzuspringen.

  Orgelorgelorgelorgel…. Mir gehen langsam die Verbalinjurien aus. Gefühlte 50° im Schatten, ich eile dem Hans zu   Hilfe, ein VW T3 überholt Hans rechts auf dem Pannenstreifen und fährt mir beinahe über die Füße. Hans ist nun
  auch auf dem Pannenstreifen. Elektronische Zündung überhitzt… Klar, ist ja auch ein Fiat Teil- Argenta...

  Der Münchner springt an, beim Lösen der Starthilfekabel frisst er beinah wegen fehlender Zahnriemenabdeckung
  ebendiese Kabel, mein blauer zeigt sich Mimosenhaft, ist nur mit höheren Drehzahlen am Laufen zu halten, beim   Hans streikt die Zündanlage.

  Nach einem Schwall Wasser und kühlenden „Wadenwickel“ um den Verteiler hat er wieder Zündfunken
  - orgelorgelorgel -, der blaue ist langsam wirklich sauer, Hans will starten, der Anlasser dreht leer, spurt nicht mehr   ein, der blaue rußt und läuft nur noch auf 3 Töpfen vroppppoppoppvrooppp usw., auf der BAB geht es jetzt langsam   vorwärts, Gudrun und der Beifahrer aus München schieben Hans an (wir Fahrer müssen ja die anderen, gerade   lebenden CSA am Laufen halten…), gottseidank ist es abschüssig.

  Ernst zu Gudrun: Was sagst am Montag im Büro was Du am Wochenende gemacht hast? Gudrun: Ich hab am   Sonntag an Abarth bei gefühlten 55° im Schatten über die Autobahn geschoben, wieso? Der rote springt sofort nach   ca. 5m Schieben an (eh klar, ist ja ein Abarth), alles springt in die Autos und los geht’s…

  Na gut, alles läuft wieder Vrooppppspotzvroppopopopspotzvroo… (der geneigte Leser stelle sich das als Dreiklang   vor), wir spuren ein, der Havarist als erster… (welcher eigentlich? Richtig, der erste…).

  UND: der Stau liegt hinter uns, wir kommen problemlos nach München (dass der Rote nach einer „Näschen pudern“   Pause am BAB Parkplatz angeschoben werden muss und beim Erich zuhause vor der Garage auch noch die Bremse   versagt, lassen wir großzügig untern Tisch fallen).

  Dass die ganze Action ohne Warnwesten und Warndreieck stattfand, sei nur am Rande erwähnt. Ein vorbeischleich-   ender (Stau, schon vergessen?) VW T5 in Grünweiß, voller passender Besatzung hat nicht angehalten, wir ernteten   nur mitleidige Blicke. Verständlich bei gefühlten 60° im Schatten…

  Nachwort:

  20 deshalb, weil ein CSA bereits am Samstagmorgen wieder abreisen musste und ein Eigner ohne Auto (der läuft   noch nicht) kam.

  Noch was: das von mir mit Skepsis, als Ausfall-Potenzialkandidat ver-
  dächtigte Auto, unser blauer, hat sich als zuverlässiges und vollgeiles   Spaßmobil gezeigt.

  Danke, Kleiner, ich habe Dich zu Unrecht verdächtigt! Alle eventuellen   CSA Interessenten, die die Vorstellung genießen durften, werden jetzt   einen blauen suchen, weil die blauen, die laufen immer!

  Die Zündanlage ist inzwischen getauscht. War Altersschwäche mit
  Hitze kombiniert. Naja, 70 tkm in meinem Auto und wer weiß wieviel im   Vorleben (war 1989 natürlich ein Gebrauchtteil aus einem geschlach-
  teten Argenta) sind halt auch für die bekanntermaßen unkaputtbaren   FIAT Teile ein klein wenig zu viel…


  Und den Anlasser haben wir schlicht kaputtgeorgelt (will ja niemandem zu nahe treten, es steht „Made in Poland“   auf dem Teil. Ob das was zu bedeuten hat?)

  Ach ja, die Erkältung, die ist inzwischen auch weg, verdampft auf der A96 bei gefühlten 65° im Schatten.

  Und noch mal:

  HERZLICHEN DANK für diese unglaublich geniale Veranstaltung! Wir freuen uns schon sakrisch auf das nächste   „Raduno FIAT 124 Abarth rally“.

  GuFlo/2012/08/22

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